Differenzierungskurse im 9. und 10. Jahrgang

Allgemeine Informationen

Zusätzlich zu der für die Jahrgänge 7 bis 10 gewählten zweiten Fremdsprache wird in den Jahrgangsstufen 9 und 10 auch weiterer Unterricht im Wahlpflichtunterricht erteilt. Den Schüler*innen wird dadurch eine individuelle Schwerpunktsetzung ermöglicht, die ihren Neigungen und Interessen entspricht.

Der Unterricht wird im Differenzierungsbereich in der Regel dreistündig erteilt, eine Ausnahme bildet die Spanisch-Lerngruppe. Diese wird in beiden Jahrgängen vierstündig Stunde unterrichtet.

In allen Differenzierungskursen erfolgen entsprechend den Klassenarbeiten in den Hauptfächern auch schriftliche Leistungsüberprüfungen (zwei pro Halbjahr), die teilweise durch Projektarbeiten ersetzt werden können. Die erreichten Zeugnisnoten sind versetzungsrelevant. Das Anforderungsniveau in den Kursen ist dabei gleich.

Die Wahl der Kurse erfolgt für zwei Schuljahre.

Die Kursangebote decken alle Aufgabenfelder (sprachlich-künstlerisch, mathematisch-naturwissenschaftlich-technisch, gesellschaftswissenschaftlich) ab und sind häufig fächerübergreifend bzw. fächerverbindend angelegt.

Folgende Differenzierungskurse werden zur Zeit an der HES angeboten:

  • Biologie/Chemie
  • Diakonie (Erziehungswissenschaft/Religion)
  • Spanisch
  • Geschichte/Erdkunde    
  • Musik/Kunst                                                                                      
  • Informatik
  • Robotik (Physik/Informatik)

Kriterien für die Auswahl des Kurses sollten vor allem die eigenen Interessen und Neigungen sein. Die Wahl kann aber auch bereits für die Schullaufbahn in der Sekundarstufe II eine erste Richtungsentscheidung sein. Grundsätzlich sind die jetzt gewählten Kurse aber nicht bindend für eine Wahl der Schwerpunktfächer in der Oberstufe.

Von den oben genannten Kursen werden nur fünf tatsächlich eingerichtet; sollte der gewählte Differenzierungskurs nicht zu Stande kommen oder überbelegt sein (> 25 Teilnehmer/innen), berücksichtigen wir in der Regel den Zweitwunsch.

Achtung: Für diejenigen Schüler*innen, die den Kurs „Spanisch“ wählen wollen, gibt es eine weitere Anlage, die über spezifische Bedingungen und Konsequenzen dieser Wahl informiert. Diese Informationen müssen wegen ihrer Bedeutung für die weitere Schullaufbahn zur Kenntnis genommen und mit einer Rückantwort quittiert werden.

Diakonie

Die Wertschätzung und Betrachtung derjenigen, die üblicherweise am Rande der Gesellschaft leben und in unserer zunehmend medialisierten Welt immer seltener vor- und zurechtkommen, ergibt sich wie selbstverständlich aus den im Schulprogramm formulierten Leitbildern der HES als einer Schule in kirchlicher Trägerschaft. Im Geiste der Freiheit des Evangeliums werden die Schüler*innen handelnd und denkend in ihrer Persönlichkeitsentwicklung gefördert.

Vor allem die Begegnung mit anderen Lebenszusammenhängen ermöglicht in diesem Sinne individuelle Erfahrungen, die die Werte- und Moralentwicklung und letztlich die Identitätsentwicklung nachhaltig bereichern.

So fördert das diakonische Leben Engagement und Selbstständigkeit, Leistungsbereitschaft, aber auch die Übernahme von Verantwortung und Hilfsbereitschaft.

Diakonisches Leben an der HES orientiert sich nicht nur an der Vermittlung von Unterrichtsinhalten, sondern vor allem am Praktizieren christlicher und sozialer Grundwerte wie gegenseitige Achtung, Partnerschaftlichkeit, Vertrauen und Offenheit. Auf diesem Bereich schulischer Wirklichkeit der HES beruht der Differenzierungskurs Diakonie.

Der Diakoniekurs ist seit dem Schuljahr 2001/02 fester Bestandteil des Kursangebotes der Fächer Religion und Pädagogik in der Mittelstufe.

Wer sich für Menschen und den Facettenreichtum menschlichen Lebens interessiert, ist richtig in diesem Kurs. Es geht um die unterrichtliche Erschließung dieser und anderer Inhalte des breiten diakonischen Arbeitsfeldes. Die Lebenswirklichkeit wird darüber hinaus konkret erfahrbar in einem zweiwöchigen Praktikum in verschiedenen alten- bzw. behindertenpädagogischen Einrichtungen im Jahrgang 10. Selbstverständliches wird in Frage gestellt und ermöglicht auf einer ganz persönlichen Ebene Sinnerschließung in Wahrnehmung der Begrenztheit menschlichen Lebens. Unterrichtlich gestützt wird dieses Praktikum durch die vorbereitende Auseinandersetzung mit zentralen Phasen und Herausforderungen menschlicher Entwicklung (Kindheit, Jugend, Alter) sowie der Thematisierung von Lebensumständen von Menschen mit körperlichen, geistigen und/ oder psychischen Beeinträchtigungen. Darüber hinaus erfolgt eine intensive Auseinandersetzung mit der zunehmenden gesellschaftspolitischen Problematik der Armut in Deutschland (Kinderarmut, Obdachlosigkeit).

Schulinterner Lehrplan Diakonie

Erdkunde/ Geschichte: "Terra XY"

Differenzierungskurs Geografie/Geschichte: "Terra XY"

Adressaten:

Alle Schüler*innen, die sich für die gesellschaftswissenschaftlichen Fachbereiche Geschichte und Erdkunde begeistern können. Insbesondere dann, wenn es gilt, Inhaltsfelder und fachspezifische Arbeitstechniken vertiefend zur Erprobungsstufe oder gar neu kennenzulernen.

Inhalte (allgemein):

In diesem Differenzierungskurs (Spitzname „Terra XY“ wegen der inhaltlichen Nähe zur ähnlich genannten ZDF-Serie) wird ein Angebot geschaffen, welches Themen des Faches Geschichte in Jahrgang 9 abdeckt und somit einen Schwerpunkt auf vergangene Zeiten, Epochen und Kulturen legt, wohingegen in Jahrgang 10 aktuelle Fragen unserer Gegenwart mit Zukunftsorientierung aus der Perspektive des Fachbereichs Erdkunde behandelt werden.
Dabei sollen fachspezifische Kompetenzen historischen und geografischen Arbeitens neben der Erschließung von Fachinhalten erworben werden.

Jahrgang 9 (Geschichte):

Im Jahrgang 9 werden Themen aus der Erprobungsstufe erneut aufgegriffen, die bis heute zu den faszinierendsten Sequenzen menschlicher Geschichte zählen: Das alte Ägypten und das „dunkle“ Mittelalter. Bis heute erfreuen sich diese Phasen der Geschichte an reger Begeisterung und stellen die Forschung noch immer vor Fragen. Fragen, die im Rahmen der Mittelstufe intensiviert behandelt werden können, was in Jahrgang 6 noch nicht der Fall war. Das zweite Halbjahr rückt die Regionalgeschichte Bielefelds in den Vordergrund: Wie war das noch gleich mit der Sparrenburg? Warum eigentlich „Leineweberstadt“? Und wie gestaltete sich das Leben in Bielefeld während der Weltkriege? In verschieden Stationsarbeiten und Projekten bringen wir Licht ins Dunkel der Geschichte Bielefelds. 

Jahrgang 10 (Erdkunde):

Im Jahrgang 10 diskutieren wir die großen Begriffe „Klimawandel“ und „Nachhaltigkeit“ an praktischen Beispielen. Im ersten Quartal geht es dabei um das Raummodul „Nordafrika und Vorderasien“. Wir lernen diesen Raum mit seinen vielfältigen Ländern intensiv kennen und untersuchen Herausforderungen und Strategien des Lebens und Wirtschaften der Menschen. Wie sind diese Länder vom Klimawandel betroffen? Woher kommen die Unterschiede zwischen armen und reichen Staaten? Wie hat sich Dubai zur Megacity entwickelt und welche Pläne gibt es für die Städte der Zukunft? Im 2. Quartal legen wir dann den Fokus auf die Polare Zone. Wie leben die Menschen in den abgelegensten und kältesten Orten der Welt? Welche Herausforderung stellt der Klimawandel dort dar? Wie ist es möglich, mit dem Schiff zum Nordpol zu fahren und was ist ein „Atomeisbrecher“? Auch das 2. Halbjahr hält spannende Aspekte bereit, z.B. zur Situation der Menschen in Subsahara-Afrika und ihren Anstrengungen mit dem Klimawandel umzugehen sowie das große Thema „Weltmeere“: Wie werden die Weltmeere als Wirtschafts- und Erholungsraum durch den Menschen genutzt? Welche negativen Auswirkungen gibt es? Wie kann man das Problem der Verschmutzung der Weltmeere angehen? Mit Exkursionen, multimedialen Materialien und Methoden gehen wir diesen spannenden Fragen auf den Grund.

Methodische Zugänge:

Die Methodenvielfalt bietet diverse Möglichkeiten, welche von der Vielfältigkeit der spezifischen Eigenarten der Fächer sowie der medialen Voraussetzungen der Schule profitieren. So werden beispielsweise Sach- und Textquellenanalysen, Recherche- und Archivarbeiten, Gruppenprojekte, kreative und multimediale Produkte gestaltet und vieles mehr.

 

Musik/ Kunst

Musik und Kunst im Differenzierungskurs

Malen, zeichnen, collagieren, konstruieren, digital Bilder und Musik bearbeiten, selbst komponieren, fiktive Tagebücher entwickeln, Bilder und Musikstücke untersuchen und deuten, arbeiten mit Sequenzer- , Videoschnittprogrammen und euerem Smartphone...

Der Kurs richtet sich an alle, die Freude am Gestalten mit unterschiedlichen Materialien haben. Ein Musikinstrument zu spielen oder Notenkenntnisse sind keine Voraussetzung, können aber hilfreich sein. Wichtiger ist der Spaß am musikalischen und künstlerischen Experimentieren.

Ihr lernt Kunst und Musik verschiedener Epochen kennen, werdet in beiden Bereichen kreativ und gestaltet Bilder, (Klang-) Collagen und erfindet Musik mit Hilfe erlernter Merkmale und verschiedenster (multimedialer) Medien.

Curriculum Differenzierungskursd Musik/Kunst (MuKu)

Robotik

Adressaten:
Schüler*innen, die Interesse an Technik, Informatik und/oder praktischer Arbeit haben.


Inhalte (allgemein):
In Robotik geht es darum, die beiden Fachbereiche Physik und Informatik zu verbinden, mit dem Ziel, Roboter zu entwickeln. Dabei liegt der Schwerpunkt auf praktischer Arbeit (z.B.
Löten lernen). Die entwickelten Roboter steigen im Verlauf des Kurses in ihrer Komplexität. So kann der erste Roboter "nur" geradeaus fahren, wohingegen der letzte Roboter programmierbar ist (mit Python) und komplexe Aufgaben bewältigen kann, wie z.B. einer Linie folgen oder einem Hindernis ausweichen.


Jahrgang 9:
Zunächst werden die Grundlagen der Elektrizitätslehre mit den Grundbegriffen  Spannung, Widerstand und Stromstärke erarbeitet. Darauf folgt ein Kurzlehrgang zum Löten und ein Crashkurs zum Schaltungsdesign. Auf dieser Basis wird ein erster Roboter entwickelt. In der zweiten Hälfte des Jahres, wird der Elektromagnetismus untersucht und daraufhin die Bauteile Relais, Elektromotor und Kondensator eingeführt. Mit diesen Kenntnissen wird ein zweiter Roboter entwickelt, der Hindernissen ausweichen kann.
Abschließend werden die ersten Bauteile der Elektronik eingeführt (Dioden, Transistoren), um diese im zweiten Jahr verwenden zu können.

Jahrgang 10:
Aufbauend auf den Kenntnissen des vorigen Jahres, werden logische Schaltungen behandelt und in einem Projekt, ein Taschenrechner in einem Simulationsprogramm, erstellt (Logisim). Um später einen programmierbaren Roboter verwenden zu können, werden die Grundlagen der Programmiersprache Python erlernt (dabei wird die Python Turtle verwendet). In der zweiten Hälfte des Jahres rückt der Mikrocontroller Calliope in den Vordergrund. Zunächst werden die Grundfunktionen untersucht (LED-Matrix, Gyro, Buttons). Dann wird der Calli:bot 2 eingeführt und einfache Probleme gelöst.
In einem Abschlussprojekt können verschiedene Herausforderungen mit dem Roboter durch die Entwicklung eigener Programme und (ggf. auch Sensoren) gemeistert werden.


Methodische Zugänge:
In Robotik liegt der Schwerpunkt stets auf der Anwendung von Kenntnissen. Methodische Schwerpunkte liegen im Fach Robotik auf der praktischen Arbeit mit Werkzeugen (Lötkolben, Zangen, etc.), der Projektarbeit (in der Regel mindestens eine längere Projektphase pro Halbjahr) und der Gruppenarbeit (d.h. die Projekte werden in der Regel von Gruppen bearbeitet).
 

Spanisch

Adressaten:
Alle Schüler*innen, die Freude am Sprachenlernen haben, und die nach Latein oder Französisch noch eine dritte Fremdsprache erlernen möchten, sollten diese Möglichkeit wahrnehmen, um an der HES schon in der Mittelstufe Spanisch zu lernen!


Inhalte (allgemein):
In diesem Differenzierungskurs werden nicht nur solide Grundlagen der spanischen Sprache vermittelt, sondern auch für die Schüler*innen ansprechende und interessante kulturelle Themen erarbeitet, die im Zusammenhang mit der spanisch-sprachigen Welt stehen.
Als Grundlage dafür dient das speziell auf die 9. und 10. Klasse abgestimmte Lehrwerk ¡Vamos! ¡Adelante!, das ein aktives, kooperatives und motivierendes Spanischlernen ermöglicht.


Jahrgang 9:
Im Jahrgang 9 werden die Themen Familie, Freunde, Kleidung, Schule, Vorlieben und den Alltag von Jugendlichen behandelt. Dabei erhalten die Schüler*innen einen Einblick in das Leben spanischer Jugendlicher, sowie das Leben von Jugendlichen in Lateinamerika. Die Inhalte werden mit den eigenen Erfahrungen und Interessen verglichen und in Verbindung gesetzt. Im ersten Lernjahr lernen die Schüler*innen die Aussprache, die Besonderheiten in der Schreibweise und einen großen Teil der Basisgrammatik, sodass sie bereits nach dem ersten Lernjahr in der Lage sind, sich über wesentliche Themen des Alltags auf Spanisch zu verständigen.


Jahrgang 10:
Im Jahrgang 10 werden verschiedene landeskundliche Themen behandelt, so z.B. Mallorca und México. Auch bei diesen Themen spielt die Perspektive der Jugendlichen immer eine zentrale Rolle und regt zum Vergleich mit der eigenen Lebenswirklichkeit an. Die Schüler*innen lernen im zweiten Lernjahr nicht nur die Vergangenheitszeiten kennen, sondern lernen auch, sich kritisch zu Themen zu äußern und ihren Standpunkt begründet darzulegen.


Methodische Zugänge:
Die Methoden sind vielfältig: wir arbeiten mit Dialogen, Rollenspielen, Hörverständnisübungen, Liedern, Filmsequenzen; wir schreiben Briefe, Emails und kreative Texte. Im Mittelpunkt steht jedoch immer das freie Sprechen.

Schulinterner Lehrplan Spanisch