Schulpartnerschaft mit dem Liceum Ogólnksztalcace im ks. Piotra Skargi

Im Juni 2016 konnte der erste gegenseitige Besuch von Schülerinnen und Schülern mit dem Liceum Ogólnksztalcace im ks. Piotra Skargi in Sędziszów Małopolski stattfinden. Dieser wurde und wird weiterhin, in besonderem Maße durch das Förderprogramm "Wege zur Erinnerung" des deutsch-polnischen Jugendwerks (DPJW), ermöglicht.
Der Schüleraustausch ist nun ein fester Bestandteil des Schulprogramms der Hans-Ehrenberg-Schule. Die Schülerinnen und Schüler sind jeweils in Gastfamilien untergebracht, so dass sich intensive Kontakte ergeben. Im besonderen Maße eröffnet der Schüleraustausch den Schülern in zwischenmenschlicher Hinsicht neue Horizonte und leistet somit einen wichtigen Beitrag zur Völkerverständigung mit unseren polnischen Nachbarn.
Neben dem Besuch der jeweiligen Schulen ist ein abwechslungsreiches Programm entwickelt worden. So gehören ein Aufenthalt in Krakau mit der Besichtigung der Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz - Birkenau, sowie eine gemeinsame Fahrt nach Berlin und der Besuch der Wewelsburg in Büren zum festen Bestandteil des Programms.
Mit dem gemeinsamen Besuch der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau, welcher zudem die Arbeit an selbstgewählten Workshops beinhaltet, können die Schülerinnen und Schüler intensiv erfahren, was in der Zeit des Nationalsozialismus geschehen ist.
Die Auseinandersetzung mit dem Thema Nationalsozialismus ist emotional sehr belastend und bedarf einer intensiven Vor- und Nachbereitung, die in Form einer verpflichtenden AG erfolgt. Zudem müssen die Schülerinnen und Schüler notwendige historische Kenntnisse erwerben, damit sie von der Fülle an Informationen nicht überfordert werden.
Als eine Schule in kirchlicher Trägerschaft sehen wir uns ganz besonders in der Pflicht, uns über den Gedenkstättenbesuch hinaus, mit dem Gedenken an die Opfer und ihrem Leid zu befassen und Konsequenzen für das eigene Handeln im Alltag abzuleiten.
Diese Auseinandersetzung soll den Schülern helfen, Bezüge zu ihrer eigenen Gegenwart herzustellen, um Themen wie Fremdenfeindlichkeit, Gewalt und Vorurteile durch ausgeprägte Zivilcourage und Mündigkeit entgegenzuwirken.

Die Schulpartnerschaft wird unterstützt vom Deutsch-Polnischen Jugendwerk.
Besuch der polnischen Schülerinnen und Schüler in Sedziszow Malopolski im Schuljahr 2022/23

Nach nunmehr vier Jahren konnte sich endlich eine Schülergruppe wieder auf den Weg nach Polen machen. Genauer gesagt ins süd-östliche Polen, in die Nähe von Rzeszów (Partnerstadt Bielefelds).
Abzüglich der zwei Reisetage mit dem Zug, standen uns fünf Tage mit einem überaus vielfältigen Programm bevor. Zum einen das Leben / der Alltag sowohl in den Gastfamilien als auch in der Schule mit aktuellen politischen und kulturellen Themen sowie verschiedene Aktivitäten.
Zum anderen die Auseinandersetzung mit der gemeinsamen Geschichte im zweiten Weltkrieg. Hierzu verbrachten wir zwei intensive Tage in Krakau mit der Besichtigung der Altstadt, einer historischen Stadtführung (inklusive der Oskar Schindler Fabrik) als auch einer dreistündigen Führung im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau.
Alles in allem waren Frau Zlocki und ich sehr angetan vom Engagement und der positiven Einstellung der Schülerinnen und Schüler. Es waren sieben erlebnisreiche Tage in einer angenehmen Atmosphäre. Dieser Austausch wäre ohne die große finanzielle Unterstützung des Deutsch-Polnischen Jugendwerks (DPJW) nicht möglich gewesen. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle.
Hier einige Kommentare seitens der Teilnehmer*innen:
Durch den Polenaustausch habe ich viel Neues über die polnische Kultur (Traditionen, Essen) sowie polnisch- deutsche Geschichte gelernt. Der direkte Austausch mit den polnischen Schülern hat mir sehr gefallen.
Während des Austauschs haben wir das Konzentrationslager in Auschwitz besichtigt. Die grausamen Verhältnisse wurden mir durch den Besuch besonders deutlich und werden mir auch in Zukunft mit Sicherheit in Erinnerung bleiben. Mir ist klar geworden, dass es wichtig ist, auch heute an die schlimme Zeit zu erinnern und diese nicht einfach ,,unter den Teppich zu kehren ‘’. Denn wir sollten aus der Vergangenheit lernen und Rassismus/Antisemitismus stoppen. - Elisabeth Ahr (Q1)
Krakau war für mich eines der Highlights. Das eigene Erkunden mit einer Gruppe aus Deutschen und Polen der Stadt war sehr spannend. Somit haben wir auch 27.000 Schritte am Tag geschafft :). Aber auch das Musical New York New York, welches die Polen im Theater aufgeführt haben, war sehr beeindruckend.
In meiner Erinnerung wird auf jeden Fall Auschwitz bleiben. Sich an dem Ort zu befinden, wo solche schlimmen Dinge geschehen sind, war sehr niederschmetternd. Doch aus der Vergangenheit lernt man. Die Führung durch das KZ war sehr spannend und keineswegs langweilig. An manchen Punkten musste man sich echt zusammenreißen, um nicht zu weinen. Doch zu wissen, dass an diesem Ort heutzutage Menschen mit unterschiedlicher Religion sowie Herkunft zusammenkommen und friedlich und respektvoll miteinander umgehen, ist ein schöner Gedanke.
Am Anfang hatte ich zudem Befürchtungen, dass ich mich bei meiner Austauschschülerin zuhause nicht wohl fühle. Die Angst hat sich jedoch bei der Ankunft schnell wieder gelegt. Allerdings fiel es mir schwer, mich mit erwachsenen Menschen in Polen zu unterhalten, da ich kein polnisch kann und sie nur wenig Englisch, somit musste man auch mal mit Händen und Füßen kommunizieren. - Celine Winke (Q1)